Ein stiller Blick auf den Anteil, der meint, sich beweisen zu müssen
Manchmal treffen wir Entscheidungen nicht aus dem Jetzt. Nicht aus der Stille. Nicht aus der Verbundenheit mit dem, was wirklich stimmt.
Sondern aus einem inneren Druck. Aus einem unruhigen Anteil in uns, der sagt:
„Jetzt zeig es ihnen. Jetzt beweise es allen.“
Vielleicht war da früher jemand, der Dich unterschätzt hat. Oder übergangen. Vielleicht hast Du Dich klein gefühlt. Unwirksam. Nicht gesehen.
Und tief in Dir hat sich ein Teil formiert, der das nicht mehr hinnehmen wollte.
Ein kämpfender Anteil. Einer, der sagt: Ich werde es euch zeigen! Ich werde so gut, so erfolgreich, so stark sein – dass niemand mehr an mir zweifelt!
Doch wenn wir aus diesem inneren Druck heraus Entscheidungen treffen, dann tragen sie oft einen Beigeschmack.
Sie fühlen sich vielleicht stark an – aber nicht still.
Klar – aber nicht frei.
Denn sie entspringen nicht unserem Wesenskern.
Sondern einem verletzten Ort, der sich Sicherheit durch Leistung und Beweis holen will.
Und vielleicht braucht dieser Anteil heute etwas anderes.
Nicht die Bühne. Nicht den Beweis.
Sondern ein inneres Ankommen.
Ein Gesehenwerden.
Eine Umarmung von Dir selbst.
Vielleicht braucht er keine neue Entscheidung sondern einen Raum, in dem Du sagst:
„Ich sehe Dich. Ich danke Dir für Deinen Einsatz. Und Du darfst jetzt ruhen. Denn ich muss nichts mehr beweisen. Ich bin längst genug.“
Und dann kannst Du still werden und lauschen.
Was entscheidet sich aus dem Jetzt?
Was ist wirklich Deins?
Was darf losgelassen werden?
Denn wenn Du aus dem tiefen Vertrauen in Dich selbst entscheidest, brauchst Du nichts mehr zu beweisen. Du bist bereits auf Deinem Weg. Und das Leben ist an Deiner Seite.