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Manchmal treffen wir Entscheidungen, die kraftvoll wirken.
Wie ein Aufbruch. Ein „Jetzt oder nie“.
Wir kündigen, starten, verändern.
Weil etwas in uns sagt: „Ich will mehr. Ich bin bereit.“
Und vielleicht ist das auch so. Aber manchmal kommt dieser Impuls nicht aus dem reinen Herzen,
sondern aus einem anderen Ort in uns.
Ich bin gerade mittendrin, das in mir selbst zu erkennen.
Ein Anteil in mir – stark, diszipliniert, zielgerichtet – hat lange Zeit Entscheidungen getroffen.
Nicht aus einem inneren Frieden heraus, sondern aus einem tiefen Bedürfnis:
es der Welt beweisen zu müssen.
Beweisen, dass ich wichtig bin.
Dass ich wertvoll bin.
Dass ich etwas kann.
Dass ich nicht zu schwach, zu langsam, zu zart bin.
Und so wurden Entscheidungen getroffen, die auf den ersten Blick mutig waren.
Klar.
Selbstbewusst.
Aber innerlich getragen von dem Wunsch, endlich gesehen zu werden.
Endlich „gut genug“ zu sein.
Ich sehe heute:
Das waren keine Entscheidungen rein aus meinem Herzen. Auch wenn sie so aussahen.
Es waren Entscheidungen aus dem „Tun-Müssen“.
Aus dem inneren Antreiber.
Aus dem alten Schmerz.
Und es tut weh, das zu spüren.
Weh, zu erkennen, wie oft ich mich selbst übergangen habe, um jemand zu werden, statt einfach zu sein.
Der Schmerz reicht tief.
Denn in dieser Erkenntnis liegt auch die Wahrheit, dass ich nun eine geliebte Seele loslassen darf:
Lilli.
Ein Pferd, das mich auf meinem bisherigen Weg ein gutes Jahr begleitet hat.
Die meine Muster gespiegelt, mich herausgefordert, mich gehalten hat.
Und doch spüre ich:
Ich kann sie nicht halten in einem System, das aus alten Beweggründen gebaut wurde.
Das tut weh.
So sehr.
Und doch weiß ich:
Es wäre nicht ehrlich, sie weiter an meiner Seite zu behalten, wenn mein innerer Raum sich gerade neu sortiert.
Wenn mein Weg sich still verändert.
Ich suche für Lilli ein neues Zuhause.
Nicht irgendetwas.
Sondern einen Ort, an dem sie wirklich gesehen wird.
Geliebt.
Verstanden.
Ein Herzenszuhause, das sie auf ihrem weiteren Weg trägt – so wie sie mich getragen hat.
Ich gehe diesen Prozess gerade.
Ganz langsam.
Ganz ehrlich.
Mit Tränen.
Mit Dankbarkeit.
Mit einem Zittern im Herzen – und zugleich einem tiefen Wissen:
Ich muss nichts mehr beweisen. Ich darf einfach ich sein und meine Entscheidungen dürfen aus dem Jetzt entstehen.
Aus dem Herzen.
Nicht aus dem Schmerz.
Vielleicht erinnerst Du Dich mit mir gemeinsam daran:
Du musst nichts leisten, um wertvoll zu sein.
Du darfst still werden.
Spüren.
Und einfach da sein.
Jetzt.
Hier.
So, wie Du bist.
Wenn Du Lillis Herzensmensch bist, schreibe mir gerne über das Kontaktformular.
Lilli ist 2 Jahre alt, kennt das Fohlen-ABC und Spaziergänge.
